Rezension zu "Meine dunkle Vanessa"

Freitag, 4. September 2020

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!


Allgemeines

Titel: "Meine dunkle Vanessa"
Autor: Kate Elizabeth Russell
ISBN: 9783570104279
Preis: 20,00€
Format: Hardcover
Seitenanzahl: 448 Seiten
Verlag: C. Bertelsmann Verlag  (Link zum Verlag)
Veröffentlichungsdatum: 17.08.2020
Empfohlenes Alter:



Klappentext

Vanessa ist gerade fünfzehn, als sie das erste Mal mit ihrem Englisch-Lehrer schläft. Jacob Strane ist der einzige Mensch, der sie wirklich versteht. Und Vanessa ist sich sicher: Es ist Liebe. Alles geschieht mit ihrem Einverständnis.
Fast zwanzig Jahre später wird Strane von einer anderen ehemaligen Schülerin wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt. Taylor kontaktiert Vanessa und bittet sie um Unterstützung. Das zwingt Vanessa zu einer erbarmungslosen Entscheidung: Stillschweigen bewahren oder ihrer Beziehung zu Strane auf den Grund gehen. Doch kann es ihr wirklich gelingen, ihre eigene Geschichte umzudeuten - war auch sie nur Stranes Opfer?


Meinung

Ich weiß nicht genau wo ich anfangen soll und mir fehlen ehrlich gesagt auch die Worte. Ich habe keine Ahnung, wie ich meine Gedanken und Gefühle auch nur annähernd in Worte fassen soll.
Das Buch hat mich einfach nur sprachlos gemacht und mich teilweise auch an meine Grenzen gebracht.

Das Buch ist definitiv kein leichtes Buch, dennoch mehr als großartig, aber ich würde es nur empfehlen, wenn ihr euch in einem stabilen psychischen Zustand befindet. Wenn euch Themen wie Missbrauch, Vergewaltigung, Pädophilie, Manipulation und Grooming triggern, dann würde ich euch von dem Buch abraten.
Die Themen sind sehr schwer, schlimm und deprimierend, aber dennoch ist das Buch unfassbar gut geschrieben. Man kann das Buch nicht aus der Hand legen und gerade die psychologischen Aspekte und die Aufdeckungen sind unglaublich gut umgesetzt.

Das Buch ist aus der Sicht von Vanessa geschrieben und man erlebt die gesamte Geschichte, früher und heute, aus ihrer Sicht. Die transportierte Hilflosigkeit und Verwirrung war unfassbar stark und ich musste das Buch an einer Stelle weglegen, ich konnte nicht mehr weiterlesen. Vanessa's Geschichte zu lesen und hautnah dabei zu sein war definitiv hart, aber auch sehr "interessant". Man konnte durch das Buch hinweg immer wieder ihren inneren Kampf betrachten und war einfach gefesselt.
Die Abgebrühtheit und Dreistigkeit von Mr. Strane waren an vielen Stellen ziemlich hart mit anzusehen. Er nutzt Vanessa und generell die Naivität von minderjährigen Mädchen schamlos aus, manipuliert sie und drückt sie in Positionen, in denen sie nicht mehr wissen, was sie selber wollen, oder was er ihnen glauben macht, dass sie wollen. Er hat mich durchweg sauer gemacht und es gibt so viele Dinge, die ich ihm gerne an den Hals wünschen und schreien würde.

Die rübergebrachten Emotionen haben mich an manchen Stellen einfach überwältigt. Durch das Buch hinweg habe ich eine Schwere auf mir gespürt, die mich auch nach dem Lesen noch ein bisschen begleitet hat. Man leidet mit Vanessa mit und fragt sich, warum manche Rechtssysteme nicht mehr für Opfer tun, warum manche Menschen nicht einschreiten, obwohl Dinge auf der Hand liegen und warum Menschen Opfern Vorwürfe machen und die Opfer auch noch angehen.
Bis zum Ende des Buches habe ich nicht geweint, aber sobald ich die letzten drei Worte gelesen hatte, war es vorbei. Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen und habe all meinen Gefühlen einfach freien Lauf gelassen.


Fazit

Das Buch bekommt 5 von 5 Sterne von mir.
Ich kann es euch wirklich sehr empfehlen, aber nur, wenn ihr euch in der Verfassung dazu fühlt, es auch zu lesen. Die Themen sind nicht leicht, lassen einen bedrückt und fassungslos zurück, aber es  regt einen sehr zum Nachdenken an.


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